Medical Technology

„Der Maschinenbau ist unser wichtigster Partner“

02Dec. 2016
Diethelm Carius
Diethelm Carius Volkswirt VDMA

Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. h.c. Hans-Florian Zeilhofer ist Chefarzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsspital Basel und am Kantonsspital Aarau. Zudem leitet er das von ihm 2004 gegründete multidisziplinäre Hightech-Forschungs-Zentrum (HFZ) für MKG-Chirurgie am Universitätsspital Basel. Davor war er Oberarzt und Stellvertretender Direktor am Klinikum rechts der Isar der TU München, wo er ebenfalls ein klinisches Forschungszentrum aufbaute. Im Interview mit dem VDMA spricht er über einen neu entwickelten Roboter und die Zukunft der Medizintechnik.


Herr Prof. Zeilhofer, was sind für Sie als Mediziner die Ziele und Beweggründe, sich intensiv im Bereich der medizinischen Technologieentwicklung zu engagieren?

ZEILHOFER:Wie viele andere Menschen auch, sehe jeden Tag Dinge, die man besser machen könnte. Es hapert aber bei der Umsetzung von Erfindungen in den klinischen Alltag, in ein marktfähiges Produkt.  An der Universität Basel entwickelte sich in den vergangenen Jahren eine hochinnovative Forschung im Bereich der Medizintechnik, basierend auf Spitzenforschung in kleinen, modular aufgebauten, interdisziplinären Teams. Diese Kultur einer Forschung, die fakultätenübergreifend neue Projekte zur Lösung wichtiger Zukunftsfragen angeht, bringt Life Science und Medizintechnik zusammen und forscht so zu Themen wie Robotics, Smart Implants, Internet of the Body oder Mobile Healthcare. Damit Innovation und insbesondere ein „Spirit of Innovation“ an einem Ort entstehen kann, braucht es den treibenden Motor der Universität.  

Sind die Universitäten damit nicht überfordert?

ZEILHOFER:Sie haben recht, es ist eine große Herausforderung. Wenn es jedoch gelingt, die Universität mit den medizinischen Einrichtungen, den Technischen Hochschulen und den mehr angewandt forschenden und ausbildenden Fachhochschulen sowie der Industrie für die Entwicklung neuer Technologien, neuer Berufsbilder und Ausbildungsmodelle zu verschmelzen, wird ein grosses Ecosystem für Innovation entstehen.

Sie haben gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie einen selbstständig Patienten operierenden Roboter entwickelt, der kurz vor seiner ersten Operation eines Menschen steht. Welche Operationen kann dieser Roboter ausführen und was macht den Unterschied zum menschlichen Chirurgen aus?

ZEILHOFER:Ich möchte es vermeiden, den Roboter dem menschlichen Chirurgen als die überlegene Alternative mit Superhuman Precision gegenüberzustellen. Vielmehr ist es, ähnlich der Augmented Reality,. Wir werden uns an den Roboter im Operationssaal gewöhnen, so wie wir  auch das GPS und andere teilautonome Unterstützungssysteme im Automobil akzeptiert und schätzen gelernt haben.

Aber Unterschiede gibt es doch....

ZEILHOFER:Lassen Sie mich das etwas genauer erläutern: Im Prinzip kann ein Roboter alle mechanischen Arbeiten eines Chirurgen ausführen und das mit grösserer Präzision. Der Roboter ist hier gegenüber dem Menschen klar im Vorteil. Allerdings kann der Roboter die intellektuelle Arbeit und die Erfahrung, das implizite Wissen eines Operateurs nicht ersetzen. Weiter kann der Roboter seine Arbeit nicht in einen größeren Kontext setzen und ist so nur limitiert entscheidungsfähig. Ich erlaube dem Roboter deshalb nur spezifische Aspekte einer Operation unter Aufsicht durchzuführen. Im Falle von CARLO, so nennen wir ihn, haben wir ein neuartiges Gerät entwickelt, dass mit Hilfe von Laserlicht Knochen schneidet. Durch neue, sogenannte funktionale Schnittgeometrien, beispiesweise eine im traditionellen Schreinerhandwerk übliche Schwalbenschwanzverbindung anstelle einer geraden Schnittlinie, benötigen wir kaum noch Platten und Schrauben zur Fixation. Die Operationen werden patienten-spezifisch, also massgeschneidert, geplant.  Der Patient ist daher schneller wieder auf den Beinen und wir helfen die Kosten im Gesundheitssystem zu senken. CARLO ist eine Revolution, weil er Robotik mit berührungsfreiem Laserschneiden kombinieren kann.

Link: Teil II des Interview

Bildquelle: Universitätsspital Basel

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